Ist mein Glücksspielverhalten problematisch?

Ist das Glücksspiel für Sie mehr als nur ein gelegentlicher Zeitvertreib? Haben Sie Spielschulden? Brauchen Sie Hilfe, weil ihr Spielverhalten aus dem Ruder gelaufen ist? Die DigiSucht-Plattform unterstützt Sie bei allen Fragen zum Thema Glücksspiel.

Verlieren ist der Normalfall

Der Reiz des Glücksspiels liegt im Nervenkitzel und der Hoffnung auf einen hohen Gewinn. Online-Glücksspiele und Spielautomaten locken in immer neuen Runden zu immer neuen Einsätzen. Und im Sport gibt es immer etwas, auf das sich wetten lässt. Doch die Wahrheit ist: Meist verlieren Spielerinnen und Spieler.

Das ist kein Problem, solange die Einsätze das persönlich verfügbare Budget nicht übermäßig belasten. Doch manche Menschen spielen immer weiter. Ihr Spielverhalten entwickelt krankhafte Züge. Sie werden spielsüchtig, häufen Schulden an und belasten damit auch ihre Angehörigen. Wie kann es so weit kommen und wie kommt man da wieder raus?

Glücksspielsüchtige glauben an ihr „Können“

Glücksspiele unterliegen dem Zufall. Beispielsweise lässt sich das Ergebnis auf einem Spielautomaten nicht beeinflussen. Auch wenn Tasten einen anderen Eindruck vermitteln. Wer glaubt, der Automat oder das Online-Glücksspiel müssten nur „richtig“ bedient werden, begeht einen Denkfehler. Menschen, die eine Spielsucht entwickeln, glauben allerdings häufig an das eigene „Können“.

Diese Denkfehler werden oft von „Beinahe-Gewinnen“ angetrieben. Online-Glücksspiele oder Spielautomaten vermitteln mit Licht- und Toneffekten den Eindruck, als wenn ein hoher Gewinn kurz bevorsteht. Doch das ist ein Irrtum.

Pech ist, wenn man Glück hat

Gewinnen Spielerinnen und Spieler dann doch mal, fühlen sie sich in ihrem Glauben bestätigt. Den Gewinn führen sie auf ihr „Können“ zurück, Verluste werden als Pech heruntergespielt. Doch Pech hat in Wirklichkeit, wer hin und wieder Glück hat. Denn was Spielerinnen und Spieler gerne verdrängen: Meist haben sie insgesamt mehr Geld verspielt als gewonnen.

Gefährliche Abwärtsspirale

Problematisch wird das Spielverhalten dann, wenn Spielerinnen und Spieler weiterspielen, weil sie glauben, ihre bisherigen Verluste ausgleichen zu müssen. Dann kann sich eine Abwärtsspirale entwickeln, die in den finanziellen Ruin führen kann. Spielsüchtige können dann suizidgefährdet sein.

Anzeichen für problematisches Spielverhalten

Es ist es wichtig, möglichst frühzeitig zu erkennen, ob das Glücksspielverhalten zum Problem wird. Mit folgenden Fragen können Sie sich selbst prüfen:

  • Setzen Sie beim Glücksspiel mehr Geld ein, als Sie sich leisten können?
  • Steigern Sie den Einsatz, um den gewünschten „Nervenkitzel“ zu erreichen?
  • Haben Sie schon erfolglos versucht, weniger zu spielen?
  • Werden Sie unruhig und gereizt, wenn Sie nicht spielen können?
  • Spielen Sie, um unangenehme Gefühlen wie Langeweile oder Traurigkeit zu verdrängen?
  • Sind Sie kritisiert worden, weil Sie so viel spielen?
  • Fühlen Sie sich schuldig, weil Sie mit dem Spielen nicht aufhören und viel Geld verlieren?
  • Spielen Sie weiter, um verlorenes Geld zurückzuholen?
  • Haben Sie sich Geld geliehen, um weiter zu spielen?
  • Haben Sie andere Personen um Geld gebeten, um Ihre Spielschulden zu bezahlen?
  • Haben Sie eine nahestehende Person schon einmal über die Häufigkeit des Spielens angelogen?

Wenn Sie eine oder sogar mehrere Fragen mit „ja“ beantworten, empfehlen wir Ihnen, sich professionell beraten zu lassen. Auf der DigiSucht-Plattform können Sie im Rahmen der Onlineberatung anonym und kostenlos Kontakt zu professionellen Beraterinnen und Beratern aufnehmen.

Mehr Informationen zu pathologischem Glücksspiel und Spielsucht: