Häufige Fragen zur Suchtberatung

Von Drogen- oder Suchtberatung haben viele schonmal gehört – doch was steckt da eigentlich dahinter? In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zur Suchtberatung.

Wann ist eine Suchtberatung sinnvoll?

Eine Suchtberatung ist sinnvoll, wenn man Fragen rund um das Thema Konsum hat, wenn man selbst konsumiert und darüber sprechen möchte oder wenn man ein Problem mit dem eigenen Konsum oder dem von Personen im Umfeld bemerkt.

Das geht online über DigiSucht und/oder vor Ort in einer Beratungsstelle. Eine passende Einrichtung können Sie über das Suchthilfeverzeichnis der DHS finden.

Manche Menschen finden auch den Weg in die Beratung, weil Angehörige, Partner:innen oder auch ein Gericht das empfehlen oder verlangen. Das kann sich anfangs unangenehm oder verpflichtend anfühlen, ist aber oft eine gute Gelegenheit, mit einer neutralen und erfahrenen Fachkraft ins Gespräch zu kommen.

Auch Angehörige, Freund:innen oder Eltern können sich beraten lassen. Ganz unabhängig davon, ob die betroffene Person selbst Hilfe sucht.

Was wird im Rahmen einer Suchtberatung besprochen?

Im Beratungsgespräch geht es in erster Linie um Ihre persönliche Situation im Zusammenhang mit Konsum, Sucht oder riskantem Verhalten. Eine Beratung kann auch weitere damit zusammenhängende Aspekte thematisieren. So zum Beispiel die aktuelle Lebenssituation, wie es Ihnen in Ihrer Familie oder im Freundeskreis geht, welche Sorgen Sie aktuell haben und vieles mehr.

Von den Folgen einer Sucht können viele Lebensbereiche betroffen sein, beispielsweise Schule oder Arbeit. Auch hierbei wird in einer Beratung geholfen, wie bei der Beantragung von Arbeitslosengeld.

Die Berater:innen unterstützen Sie auch mit Informationen zu Therapie, rechtlichen Fragen oder Finanzierung und können Sie bei Bedarf an weiterführende Angebote vermitteln, etwa an Selbsthilfegruppen, Kliniken oder andere Hilfsangebote.

Muss ich mit einem klaren Ziel in die Suchtberatung kommen?

Nein – die Beratung ist zieloffen.

Gemeinsam mit dem/der Berater:in kann man herausfinden, was man verändern möchte oder kann. Wenn Sie erstmal überhaupt jemanden zum Reden brauchen, ist das auch völlig in Ordnung. Mit der Zeit kann man dann überlegen, wohin die Beratung führen soll und welche Ziele umsetzbar sind.

Muss ich abstinent sein, um eine Suchtberatung in Anspruch zu nehmen?

Für eine Beratung müssen Sie nicht abstinent sein und Abstinenz auch nicht als Ziel haben. Es ist aber von Vorteil, wenn man möglichst nüchtern zur Beratung kommt, um dem Gespräch gut folgen zu können.

Beratung kann auch hilfreich sein, wenn man bereits abstinent ist, etwa um Rückfälle zu vermeiden oder sich langfristig zu stabilisieren. Ein Gespräch kann jederzeit sinnvoll sein.

Wie oft und in welchen zeitlichen Abständen findet Suchtberatung statt?

Das hängt ganz von Ihrem Bedürfnis und der Kapazitäten der Beratungsstelle ab. Von einmal in der Woche bis hin zu großen oder unregelmäßigen Abständen ist alles möglich. Manchen Personen reicht auch ein Gespräch und eventuell erst nach einiger Zeit wieder ein weiteres.

Wer erfährt davon, wenn ich Suchtberatung in Anspruch nehme?

Berater:innen unterliegen der Schweigepflicht. Das heißt, sie dürfen niemandem vom Gespräch erzählen. Sie dürfen auch nicht erzählen, dass Sie überhaupt bei einem Gespräch waren.

Das heißt, weder Ihre Krankenkasse, noch Ihr Arbeitgeber oder Ihre Versicherung (z. B. Berufsunfähigkeits-, Lebens- oder private Krankenversicherung) können davon erfahren. Auch Familienmitglieder, Schulen, Jugendämter, Behörden oder andere Stellen erhalten keine Informationen.

Ausnahmen gelten nur in besonderen Fällen, wenn es Hinweise auf akute Selbst- oder Fremdgefährdungen gibt. In solchen Situationen sind Berater:innen gesetzlich verpflichtet, entsprechend zu handeln.

Weitere Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier.

Wie die Online-Beratung auf DigiSucht funktioniert, erfahren Sie hier.

Quellen und weitere Informationen: